Demo 25.11.2023 KEIN COMEBACK FÜR FRAUENSCHLÄGER

Große Show mit bekanntem Frauenschläger in Berlin
Der Frauenschläger und "Profi"-Boxer Tom Schwarz will am 25. November 2023 im Rahmen seiner Come-Back-Veranstaltungsreihe unter dem Titel »The Show Must Go On IV« in der Verti Music Hall in Berlin kämpfen. Bereits zwei Exfreundinnen, Annemarie Eilfeld und Tessa Schimschar, erhoben ihre Stimme gegen ihn: Beide prügelte er krankenhausreif.
Wir hören nicht auf, uns gegen die systematische Ungerechtigkeit, die den Betroffenen widerfährt zu wehren und sagen: Auf Sportveranstaltungen ist kein Platz für Gewalttäter, die auch außerhalb des Rings zuschlagen und sich ihrer Verantwortung als Sportler und öffentliche Person nicht im Geringsten bewusst sind. Jede:r, der die Kämpfe und Veranstaltungen von bekannten Persönlichkeiten in Musik- Show- und Sportindustrie  
unterstützt, nachdem ihre Verbrechen an FLINTA* bekannt geworden sind,  
gehört boykottiert!
 
Rückblick: Kein Delikt eines Kavaliers – sondern Unrecht eines Wiederholungstäters
 
Tom Schwarz galt lange als aufgehender Stern am Himmel des Deutschen Boxsports – als neue Hoffnung des Profiboxstalls SES-Boxing in Magdeburg sollten ihm Ruhm und Ehre im Ring gebühren. Außer Tyson Fury, der ihn 2019 in Las Vegas K.O. schlägt, scheint ihm niemand das Wasser reichen zu  können, was vielleicht auch seine zur Schau getragene Großspurigkeit erklärt. Doch im Jahr 2021 folgt dann der große Knick in Schwarz' Karriere: Nachdem er im November 2021 in Burg vor Gericht steht, weil er seiner Ex-Partnerin Tessa Schimschar dreifach den Kiefer brach, wird er zunächst von  
SES suspendiert, die Verträge laufen aus. Der Fall erlangt eine große mediale Aufmerksamkeit, denn wo anfangs noch 5 Jahre Haft wegen »lebensgefährlicher Behandlung« im Raum stehen, verlässt Schwarz mit empor gereckter Faust und den Worten »Raus aus dem Puff!« den Gerichtsaal und zahlt nach §153 StPO lediglich 2.500€ an die Staatskasse. Auch der zuständige Richter, Winfried Leopold, hat sich, so wie er es im Richterspruch der Betroffenen wortwörtlich vorwirft »nicht mit Ruhm bekleckert«: Er hört lediglich eine Zeugin an, welche privat mit Schwarz befreundet ist und lässt Zahn- und  Gerichtsmediziner sowie weitere Zeugen der Betroffenen nicht in den Zeugenstand laden. Für  
Leopold ist die Sache klar: »Der Schlag hätte anders ausgeführt werden können und müssen und als Profiboxer muss man in der Lage sein, das dosieren zu können.« Kein Wort davon, dass Gewalt in (Ex-)Partnerschaften keinen Platz haben darf, sondern für alle Frauenschläger die Gewissheit, dass man(n) in Deutschland einer Frau für 2.500€ den Kiefer brechen kann. Auf den rund 50.000 €, die  
Tessa unter anderem für ihre zahnärztliche Behandlung und das Verfahren aufbringen musste, bleibt sie als Betroffene der Gewalt sitzen. Für ökonomisch schlechter gestellte Betroffene kann eine solche Summe der finanzielle Ruin bedeuten.  
Öffentlich bekannt wird ungefähr zur gleichen Zeit auch, dass eine weitere Ex-Partnerin Schwarz', die Sängerin Annemarie Eilfeld, sowie ein Arbeiter, der 2020 Beteiligter an einem Autounfall mit dem Boxer wird, ebenfalls seiner Gewalt ausgeliefert wurden. Für uns eigentlich Grund genug, ihm für immer den Ring zu verwehren. Das konstatieren auch andere Stars der Boxszene, wie die Ex-Weltmeisterin Regina Halmich. Sie sagt: »Rehabilitation ist wichtig. Auch Schwarz soll eine zweite Chance bekommen. Aber in Zukunft mit den Fäusten Geld verdienen, mit denen er privat so eine schlimme Tat ausgeübt hat, das geht einfach nicht. Diese Konsequenz sollte er bereit sein, zu ziehen.«  
Tessa und die anderen Betroffenen von Schwarz' Gewalt werden gezielt herabgewürdigt, denn der  
Titel der bisher vierteiligen Come-Back-Kampfreihe Schwarz' lautet: »Show must go on« – Nicht nur, dass durch die Titelvergabe bewusst versucht wird, die Karriere des Boxers auf dem Rücken der Betroffenen auf- bzw. auszubauen, wie eine Bagatelle werden die Taten durch die Wortwahl des Sportmanagments abgetan. Von Einsicht in die Verschuldung Schwarz' oder dem Versuch ehrlich mit sich selbst abzurechnen, kann keine Rede sein – da nützt auch die mittlerweile auf Instagram veröffentlichte Stellungnahme des Boxers nichts. Im Gegenteil: In der Entschuldigung stilisiert er sich als Opfer der Proteste gegen ihn hoch. Bis heute gibt es keine persönliche Entschuldigung bei den Betroffenen. 
Widerstand gegen patriarchale Gewalt bleibt legitim und ist notwendig!
 
Nachdem seine Ex-Partnerin Tessa anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und  
Mädchen am 25. November 2021 öffentlich über ihren Fall redet, ist es an Dreistigkeit nicht zu überbieten, ihn dieses Jahr am gleichen Tag in Berlin kämpfen zu lassen. Aber das lassen wir nicht unbeantwortet: Wir fighten vereint gegen Täter im Ring und zuhause, anstatt Frauenschläger Tom  
Schwarz seine mickrige Show abziehen zu lassen. Mickrig allein deshalb, weil er es trotz konstantem Platz auf der Setcard der »Show must go on«- Reihe an diesem Abend nicht einmal als Hauptkampf in den Ring schafft. Es liegt an uns zu entscheiden, ob wir derartige Provokationen von Tätern wie ihm hinnehmen oder uns entschieden gegen sie und ihre Komplitzen wehren – Gewalt gegen FLINTA* hat System! Nehmen wir uns am 25. November die Straßen und lassen unseren Protest laut werden! Bis klar ist, dass für Frauenschläger und gewaltätige Macker kein Platz in den Sälen und Arenen unserer Stadt und auch sonst nirgends ist! 
 
Täter gibt's in jeder Stadt, bildet Banden, macht sie platt!