Täterschutz

Wenn wir von Täterschutz sprechen, denken viele an verurteile Täter. In der Realität sind das nicht die Fälle, wo wir Kampagnen bilden, in unserer Freizeit Texte schreiben oder uns die Frage stellen: wo bleiben die Konsequenzen?
Das passiert nur bei diesen Tätern, die Rückhalt in der Öffentlichkeit bekommen, deren Freund*innen Witze darüber machen und wo ja auch gar nicht so richtig 100% die Wahrheit bewiesen ist. Wo auf eindeutige Beweise gewartet wird und beim kleinsten Zweifel für den Angeklagten ist.
Dass das so nicht funktionieren kann sollte allen bewusst sein. Beziehungstaten sind in den allermeisten Fällen ohne Beweise, dennoch passiert es. Viel zu oft, viel öfter als meistens angenommen wird. Die meisten Taten werden nicht angezeigt, oder erst später. Weil es eine enorme psychische Belastung ist und viel Überwindung kostet. Wie also, sollte der Täter als solcher erkannt werden, wenn den Betroffenen nicht geglaubt wird? Wenn wir die Stimmen verstummen lassen, haben Täter freie Bahn. Wenn wir nicht zuhören bieten wir Tätern die Bühne, wir verhindern ein gleichgestelltes Miteinander. Bis heute ist es so, dass die Flintas, die sich getraut haben, Täter als solchen zu bezeichnen, Gegenwind bekommen und als neidisch, famegeil betitelt oder sogar als (mit)schuldig bezeichnet werden. Letztlich ist nichts davon je der Fall gewesen und es gibt keine Betroffene, die mehr positives als negatives aus dem Outcall gezogen hat.
Das hat System, das ist strukturell und genau gegen dieses System muss vorgegangen werden, indem die betroffenen Stimmen gehört werden, Solidarität bekommen und Täter nicht in Ruhe gelassen werden.
Smash the Patriarchy.