Outcall über die Vergewaltigungskultur in der Köpi

Achtung: Dieser Text enthält Informationen zu Rape-Culture (Vergewaltigungskultur), sexualisierter Gewalt, patriachaler Gewalt und Rassismus. Lies ihn nur, wenn du dich gerade dazu in der Lage fühlst oder im Beisein von Menschen, die dir Sicherheit geben.
Wir versuchen, den sehr umfangreichen Text zum Outcall über die Vergewaltigungskultur in der Köpi kurz zusammenzufassen und aus dem Englischen ins Deutsche zu übersetzen. Den Originaltext vom 14.12.2022 findest du unter https://kontrapolis.info/8944/ (dort sind auch die Links zu verschiedenen Info-Webseiten):
Das Hausprojekt Köpi ist, wie die damit assoziierten Kollektive, voll von sexualisierte Gewalt. Aber viele Betroffene bleiben still, aus Angst vor Racheakten. Ein am 14.12.2022 veröffentlichter Text versucht, das zu ändern. Im Text ist Folgendes beschrieben: Am 06.12. gab es ein Plenum über die Zukunft der Köpi, wo ein* Bewohner*in die Vergewaltigungskultur und konkrete Vorfälle von sexualisierter Gewalt in der Köpi thematisierte. Die Person forderte mehrere Konditionen, die sich innerhalb der Köpi ändern sollten. Darunter unter anderem: dass alle mit der Köpi assoziierten Menschen Workshops zum Thema Vergewaltigungskultur und internalisiertem Patriarchat machen oder sonst ausgeschlossen werden. Dass Awareness-Strukturen (Awareness = sensibles Gewahr Sein/Aufmerksam Sein) von außerhalb engagiert werden. Dass es einen klaren Konsens und Konsequenzen bei Nichtbeachtung der aufgestellten Regeln geben wird. Dass Tätern und Täterschützer*innen, die keine Verantwortung für ihr Verhalten übernehmen, der Zugang verwehrt wird. Dass es monatliche Plena zum Thema gibt und Entscheidungsfindungsprozesse so gestaltet werden, dass Minderheiten geschützt werden. 
Die Reaktion der Mitglieder des Kollektivs war eine Reproduktion von patriarchalem, faschistischem und misogynem Verhalten: Das Problem wurde heruntergespielt und die Person beschimpft und aus der Köpi (dem eigenen Zuhause) rausgeschmissen. Die Veröffentlichung des Out-Calls war eine Konsequenz aus dieser Reaktion.
Im Text werden die einzelnen Strukturen innerhalb der Köpi analysiert und in einen (global-) politischen Kontext gesetzt. So wird unter anderem aufgezeigt, dass politische Haltungen zum Beispiel zum Einsatz von Vergewaltigung als Kriegswaffe fadenscheinig sind, wenn in den eigenen Strukturen Vergewaltigungskultur ungehindert stattfinden kann. Der Text zieht zudem Vergleiche zwischen dem Versagen im Umgang mit Vergewaltigungskultur in der Köpi mit dem Versagen Deutschlands bei der Einhaltung der Istanbul-Konvention.
Vorhandene Machtmechanismen werden benannt und konkretes Fehlverhalten beschrieben, zum Beispiel: Dass es keine organisierte Awareness innerhalb der Köpi oder auf Veranstaltungen im Haus gibt. Dass Täter-Opfer-Umkehr und Verurteilung der Betroffenen betrieben wird. Dass Täter nicht aus dem Hausprojekt ausgeschlossen werden oder Betretungsverbote nicht durchgesetzt werden. Dass Menschen die Täter schützen und unterstützen. 
Der Text endet mit dem Aufruf,  betroffene Menschen zu unterstützen und gibt konkrete Vorschläge, wie ein Unterstützung aussehen könnte. Es wird aufgerufen, das eigene Verhalten zu reflektieren (wann warst Du Selber übergriffig, wann hast du Täter geschützt? Was ist Definitionsmacht? etc.).  Und es wird dazu aufgefordert, sich nicht weiter mit der Köpi zu solidarisieren.